Erfolgreiche Teamführung mit emotionaler Intelligenz

Was macht den maßgeblichen Unterschied zwischen erfolgreichen Top-Führungskräften und solchen, die scheitern, aus? Laut einer Studie des Center for Creative Leadership[1] ist es vor allem die emotionale Intelligenz der Führungskräfte und damit die Fähigkeit, gut mit anderen Menschen umzugehen.

 

Die Definition für emotionale Intelligenz lautet „die eigenen Gefühle und Emotionen sowie die Gefühle und Emotionen anderer zu beobachten, zu unterscheiden und sich von den dabei gewonnenen Informationen in seinem Denken und Handeln leiten zu lassen“. [2] Genau das können besonders erfolgreiche Führungskräfte offenbar besser als die mäßig erfolgreichen.

 

Mangelnde emotionale Intelligenz führt zu mangelnder Führungskompetenz:

Fehlt es Führungskräften an emotionaler Intelligenz, so zeigt sich dies auch in ihrem Führungsverhalten und ihrem Führungsstil. Und dieser Mangel an emotionaler Intelligenz ist laut der Studie des Center for Creative Leadership ausschlaggebend für das Scheitern von Führungskräften. Die Führungskräfte mit wenig Erfolg brüskierten mit ihrem Verhalten Mitarbeiter und Kollegen, was sich negativ auf die Beziehungen und die Zusammenarbeit auswirkte. Dies zeigte sich vor allem an folgenden Merkmalen:

 

Kümmerliche Beziehungen: Die wenig erfolgreichen Führungskräfte verfügten kaum über Empathie. Dadurch waren sie sehr kritisch und hart im Umgang mit ihren Mitarbeitern. Sie äußerten ihre Kritik unangemessen streng und waren dabei gefühllos. So stießen sie die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiteten, immer wieder vor den Kopf. Es gelang ihnen nicht, vertrauensvolle, tragfähige und verlässliche Beziehungen aufzubauen und sich so echte Unterstützung zu sichern.

 

Mangelnde Selbstkontrolle: Gerieten die wenig erfolgreichen Führungskräfte unter Druck, so gaben sie diesen ungefiltert an die Mitarbeiter weiter. Waren sie selbst gestresst, so bekamen ihre Mitarbeiter das zu spüren. Sie waren dann launenhaft und cholerisch. Die Mitarbeiter litten unter ihren Wutausbrüchen und ihren Launen.

 

Starrheit: Die mäßig erfolgreichen Führungskräfte waren nicht bereit, Feedback und Kritik anzunehmen. Sie reflektierten ihr eigenes Verhalten wenig und zeigten sich beratungsresistent. Sie waren nicht bereit, zuzuhören, über andere Meinungen nachzudenken oder diese gar anzuerkennen. Stattdessen hielten sie stur an ihrer Linie fest, waren wenig flexibel und nicht fähig, sich an Änderungen anzupassen.

 

Emotionale Intelligenz - 5 Kompetenzen, die erfolgreiche Führungskräfte auszeichnen:

 

Wer gute Beziehungen aufbauen kann und verlässlich ist, ist auch als Führungskraft erfolgreicher. Die Top-Führungskräfte zeichneten sich nach der Leadership-Studie vor allem durch folgende Merkmale aus:

 

Gute Selbstkontrolle: Erfolgreiche Führungskräfte sind in der Lage, ihre negative Gefühle zu steuern und ihre Impulse zu kontrollieren. So geben sie Stress und Druck nicht ungefiltert weiter. Auch wenn es mal brenzlig wird, agieren sie professionell und lassen sich den Druck nicht anmerken. Top-Führungskräfte wirken durch die Fähigkeit, ihre Gefühle angemessen zu steuern, auch in schwierigen Situationen gelassen und souverän.

 

Gewissenhaftigkeit: Ein wichtiges Kennzeichen der erfolgreichen Führungskräfte ist ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre hohe Gewissenhaftigkeit. Sie übernehmen selbst die Verantwortung für auftauchende Probleme, statt die Schuld bei anderen zu suchen. Bei Fehlern und Versäumnissen sind sie bereit, dazu zu stehen. Sie ergreifen dann umgehend Maßnahmen, um die Probleme zu beheben, ohne allzu lange über ihre Fehler nachzugrübeln.

 

Vertrauenswürdigkeit: Die erfolgreichen Führungskräfte zeigen echtes Interesse an ihren Mitarbeitern und Kollegen. Sie hören ihnen zu und nehmen ihre Bedürfnisse und Belange ernst. Darüber hinaus geht es ihnen nicht darum, andere zu beeindrucken. Sie streben mehr danach, ihren Job gut zu machen und die Aufgaben gut zu erledigen. So gelingt es ihnen, das Vertrauen der Menschen, mit denen sie zusammen arbeiten, zu gewinnen.

 

Soziale Fähigkeiten: Wer über emotionale Intelligenz verfügt, hat auch soziale Kompetenz. Dies zeigt sich auch bei den erfolgreichen Führungskräften. Sie verfügen über Empathie und gute soziale Kompetenzen im Umgang mit Kunden, Kollegen und Mitarbeitern.

 

Bindung herstellen und Vielfalt nutzen: Die erfolgreichen Führungskräfte sind sehr gut darin, Beziehungen aufzubauen. Sie sind offen und aufgeschlossen. Sie können gut mit der Vielfalt und den jeweiligen Eigenarten von Mitarbeitern umgehen und kommen auch mit sehr unterschiedlichen Charakteren gut zurecht. So können sie Teammitglieder gut integrieren und die unterschiedlichen Fähigkeiten für das Teamergebnis nutzen.

 

Fazit:

Es sind also weniger fachliche Kompetenzen oder Management-Kompetenzen, die den Führungserfolg ausmachen. Die Basis von Führungserfolg sind gute Beziehungen zu anderen. Um diese aufzubauen, braucht es emotionale Intelligenz. Diese setzt sich zusammen aus Einfühlungsvermögen, Offenheit, Interesse an anderen, Verlässlichkeit und einen angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen. Wer darüber verfügt, wird langfristig erfolgreicher sein, als Führungskräfte, die nur sich selbst im Blick haben.

 

Autorin: Petra Weber, solutio plus Coachingzentrum Heidelberg

 

[1] D. Goleman: EQ² Der Erfolgsquotient. DTV München, S. 55 ff

 

[2] Definition von Peter Salovey und John D. Mayer zitiert nach Chade Meng Tan, „Search Inside Yourself“ S. 32

 


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